HH abgelehnt v. CDU, SPD u. FDP! Deshalb zweite Runde!!!

Haushaltsrede zur Verabschiedung des Haushaltes 2020

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Rates und der Verwaltung,
sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
sehr geehrte Frau Manouras,

mein Vater hätte gesagt, außer Spesen nichts gewesen - und hätte mit dem Kopf geschüttelt. Das trifft den Nagel auf den Kopf.

Denn wenn man einmal hochrechnet: Sitzungsgelder für fünf Sitzungen mit rund siebzig Personen am Tisch - plus die nicht unerheblichen Aufwendungen in der Verwaltung für Vor- und Nachbereitung der einzelnen Sitzungen - plus Porto und so weiter - und man dem gegenüberstellt, was wir im zweiten Sitzungsdurchlauf an Haushausmitteln eingespart haben, dann würde ich sagen, der Aufwand hat sich definitiv nicht gelohnt.

Das was hier passiert, ist für mich „Die Neue Leichtigkeit des Seins“. Wir machen einfach mal. Die Konsequenzen sind marginal, da können wir irgendwie mit leben. Da kommen wir mit klar. Wir machen einfach mal - den Haushalt ablehnen. Wir haben zwar nicht wirklich einen guten Grund dafür, aber wir tun es trotzdem! Wir sind da jetzt einfach mal ganz entspannt, und tun es.

Was interessieren mich Steuergelder. Sitzungsgelder für 5 Sitzungen! Was interessiert mich das Geschwätz der Beelener! Ich mache einfach. Ich lehne den Haushalt ab. Und Punkt. Und als I-Tüpfelchen wird dem noch hinzu gefügt: Naja, da hat die Verwaltung eine Denkpause von vier Wochen.

Ich verstehe es nicht. Und ich bleibe dabei, ich werde es nie verstehen. So eine Denkweise, so eine Handlungsweise! Es ist wie eine Laune der Natur. Ein Virus, der plötzlich die Hälfte des Rates befällt. Und dieser Virus heißt: „Ich lehne den Haushalt ab.“

Vier Wochen, in denen sich Rat und Verwaltung erneut mit dem Haushalt beschäftigen mussten. Anstatt dieses Zeitfenster sinnvoll nutzen zu können, mal in uns gehen und einmal überlegen, was ist wirklich wichtig in Beelen, was können wir gemeinsam vorantreiben, mal wieder an einem Strang ziehen, Dinge entwickeln, über den Tellerrand gucken, was passiert auf der Welt, was machen wir mit dem Thema Klimaschutz in Beelen, wie gehen wir mit dem Thema „unbegleitete Flüchtlinge“ um? Was können wir tun? Warum immer so rückwärtsgewandt und so wenig konstruktiv?

Und das wirklich spaßige daran ist, dass der Haushalt wegen einer Wand in der Grundschule abgelehnt wurde. Eine Wand in der Schule, über die sinnvollerweise in einer gemeinsamen Sitzung vom Schulausschuss und Bauausschuss beraten werden soll.

Das ist so wie Fingernägelkauen, bis es blutet. Das tut weh in den Ohren und auch im Herzen. Die unsäglichen Diskussionen um kleinteilige Inhalte rauben Energie und lassen keinen Raum für Gestaltung. Und hier sind wir schon wieder bei den Ehrenamtlern, die durch Klein-Klein denken abgestraft werden. Wer aufmerksam durch Beelen geht, wird an vielen Stellen über die Ideen und Aktivitäten unserer Ehrenamtlichen stolpern.

Wann waren Sie das letzte Mal im Haus Heuer? Zur Kaffeezeit ein voll besetztes Haus und alle glücklich. Wem verdanken wir das? Dem Ehrenamt. In jeder Haushaltsrede wird dem Ehrenamt gedankt, aber wenn es darauf ankommt, kneifen wir!

Animositäten, Wahlkampf, historisch geprägte Zwistigkeiten – kann man das alles nicht einfach an die Seite schieben und wieder gemeinsam an einem Strang ziehen?

Lassen wir den Wahlkampf Wahlkampf sein. Gehen wir doch einfach sachlich mit den Themen um und bringen die Themen an den Ratstisch, die uns bewegen.

Dafür sitzen wir doch am Tisch. Und gerade die Unterschiedlichkeit macht es aus. Deshalb sind wir doch CDU, FWG, SPD, FDP und Grüne!

Ich würde mir eine Neuausrichtung des Rates wünschen. Ego zu Hause lassen, Parteibuch am besten auch und einfach als Mensch, dem Beelen am Herzen liegt, alles geben!


Wir stimmen dem Haushalt auch diesmal zu. Vielen Dank!

Bettina Sander

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