Gespräch mit der Bürgermeisterin wegen Schweinemastbetrieb

Über tausend Unterschriften von Bürgern, die gegen den Bau eines gewerblichen Schweinemaststalles im Holtbaum sind, überreichte am Donnerstag die "Interessengemeinschaft zum Erhalt des Naturschutzgebietes Holtbaum und der Beelener Mark" an Bürgermeisterin Elisabeth Kammann. Diese zeigte sich überrascht über den "Katalog" mit den vielen Unterzeichnern, doch mit einigen schönen Worten ließ sich die Initiative nicht abspeisen. Sie erhoffte sich im Rahmen einer Diskussionsrunde Rückenwind von Beelens erster Bürgerin für ihr Vorhaben, die gewerbliche Schweinemast an dieser Stelle zu verhindern.

"Die Glocke" berichtete bereits über das Begehren der Initiative, es folgte ein Leserbrief, dem die Interessengemeinschaft allerdings keinen weiteren hinzufügen möchte. "Auf Unwissenheit muss man nicht reagieren" so Udo Plenge. Die Äußerungen entbehrten jeglichen Sachverstandes. Im Gespräch mit der Bürgermeisterin drehte sich fast alles um die Achtung von Recht und Gesetz im Kontext mit dem Bürgerwillen, der durch tausend Unterschriften zum Ausdruck gebracht wird. "Ich erwarte von der Gemeinde, dass sie Punkte findet, die zur Verhinderung des Schweinestalles führen", forderte Udo Plenge in Richtung Elisabeth Kammann. Diese erwiderte, dass die Verwaltung nach dem Baugesetzbuch prüfe, und gehalten sei, Recht und Gesetz einzuhalten. Das kritisch hinterfragt werde, habe man in der Vergangenheit schon bewiesen und auch schon den Klageweg beschritten. "Wenn mir meinen, dass wir im Recht sind, werden wir auch etwas unternehmen", so die Bürgermeisterin.
Die Unterschriftenliste gebe eine Stimmung in der Bevölkerung wieder, darum werde sie den "Katalog" auch den Ratsmitgliedern, den zuständigen Stellen und auch dem Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker vorlegen, der in Kürze im Rathaus erwartet wird. Zweieinhalb Stunden hatten Vertreter der Interessengemeinschaft zuvor schon im Kreishaus in Warendorf verbracht, wo sie mit den zuständigen Behördenleitern diskutierten. Auch hier hörten sie viel von der Achtung von Recht und Gesetz, die auch nicht in Frage gestellt wird.

Fragezeichen hat die Initiative aber an der Bewertung darüber, wie sich ein möglicher Austrag von Keimen durch den Mastbetrieb auf Mensch und Umwelt im Naturschutzgebiet auswirkt und über die Belastung des Grundwassers. "Das eine gewerbliche Schweinemast nicht in einem Industriegebiet angesiedelt werden darf, sagt doch schon alles über die Belastungen durch Geruch und Keime", stellte Udo Plenge fest.

Im Gespräch mit der Bürgermeisterin ging es auch um die Frage, wie es um die Erschließung des Schweinemastbetriebes stehe. Die zuständige Behördenleiterin im Beelener Rathaus, Anne Reher, konnte dazu mitteilen, dass diese Thematik mit dem Straßenverkehrsamt derzeit erörtert werde. Den entscheidenden, weiterführenden Schritt konnte die "Interessengemeinschaft zum Erhalt des Naturschutzgebietes Holtbaum und der Beelener Mark" am Donnerstag nicht tun.

Gleichwohl sieht die Vereinigung noch genug Spielraum für weitere Aktivitäten. Dazu gehören unter anderem die Prüfung möglicher Genehmigungen durch einen Fachanwalt, das Aufhängen von Plakaten und Transparenten sowie weitere Aktionen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Wie viele Schweine es speziell in Beelen gibt, konnte die Initiative nicht in Erfahrung bringen. Kreisweit sind es eine Millionen Tiere und sollte es zum Bau des Betriebes im Holtbaum kommen, sind es möglicherweise 1248 Mastschweine und 748 Ferkel mehr.

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