Filz und Klüngel im Beelener Rathaus?

Immer wieder findet man Aussagen zum Thema "Filz und Klüngel im Beelener Rathaus" in der Lokalpresse und den sozialen Netzwerken. In diese Richtung zielt auch der offene Brief der CDU an die Bürgermeisterin Frau Kammann.

"Schluß mit dem Klüngel" ist eine in die Bevölkerung getragene Forderung von einigen Beelener Fraktionen, die es eigentlich besser wissen müssten. In der Zeit des Wahlkampfes hat diese Behauptung leider wieder Hochkonjunktur und wird sogar in Form von Zeitungsanzeigen verbreitet. Die Schlußfolgerung daraus: Wir brauchen im Rathaus einen Bürgermeister, der nicht aus Beelen stammt, damit dieser als Ortsfremder mit Klüngel und Filz aufräumt.

Was bedeutet denn eigentlich "Filz und Klüngel"? Klüngel ist nichts anderes als Korruption. Wer glaubt denn ernsthaft, dass wir im Rathaus ein Problem mit Korruption haben? Das würde bedeuten, dass Entscheidungen von höchster Verwaltungsposition zum Zwecke der persönlichen Vorteilsnahme beeinflusst werden. Im Klartext: Klüngel = Korruption = Missbrauch einer Vertrauensstellung zum eigenen Vorteil!

Nach sechs Jahren in der Beelener Politik kann ich keine Anzeichen dafür erkennen. Eine Meinung, die offensichtlich die externen Wirtschaftsprüfer teilen, denn in den Testaten der jährlichen Prüfung ist kein Hinweis auf Korruption zu finden. Was soll also diese fortdauernde Behauptung, die eine Verwaltung unter Generalverdacht stellt, und die Außenwirkung der Gemeinde Beelen nachhaltig beschädigt? Ich finde es unanständig und respektlos gegenüber allen Mitarbeitern der Verwaltung, wenn diese unhaltbare Korruptions-Behauptung immer wieder zum Zweck des Wahlkampfes befeuert wird. Weiterhin frage ich mich, wie nach der Wahl eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem neuen Rat und der Verwaltung zustande kommen soll.

Anstand und Respekt sind zwei Eigenschaften, die einigen Protagonisten der Beelener Politik leider schon seit längerem abhandengekommen sind. Da wird in Sitzungen gebrüllt oder lauthals geschimpft und gerne mal eine komplette Fraktion als Mehrheiten-Beschaffer, ideenlos und überflüssig am Ratstisch diffamiert. Die Verrohung in der Politik macht bedauerlicherweise auch vor Beelen nicht halt.

Zurück zu der Aussage, wir brauchen einen Bürgermeister von außen: Auch ein auswärtiger Bürgermeister wird nach kurzer Zeit im Amt Kontakte in die Bevölkerung, zu den Vereinen und in die Wirtschaft knüpfen müssen, damit er seine Arbeit gut und zum Wohle Beelens erledigen kann. Wo ist dann der Vorteil gegenüber einem Einheimischen, der sein Amt schon gut vernetzt antritt? Im Übrigen: Wenn man dieser These folgen will, dann dürfte konsequenterweise auch kein Einheimischer ein Ratsmandat in Beelen ausüben. Die logische Schlußfolgerung wäre dann, die Verwaltungsebene und politische Verantwortung komplett in auswärtige Hände zu geben. Ist das der Wunsch und Wille der Beelener Bürgerschaft?

Leserbrief von Michael Venne (Grüne Liste Beelen) zum Offenen Brief "Kritik an Auftragspraxis" in "Die Glocke"

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